Zocken bald noch teurer?

Leider musste ich in der letzten Zeit feststellen, dass Zocken in einigen Bereichen wieder teurer geworden ist.
Wer Up-to-date bleiben möchte in Sachen Hardware und neuen Spielen, der muss anscheinend den Gürtel enger schnallen. Grund sind die zurzeit steigenden Hardwarepreise, sowie die teils auch steigenden Spielepreise.
Vorreiter der Preistreiberei bei PC- und Konsolenspielen ist Activision Blizzard. Wenn es nach dem Boss Robert Kotick ginge, dann wären die Preise noch höher. Ich frage mich wen der Mensch als Zielgruppe im Visier hat?
Wenn ein Spiel 80-100€ kosten würde (damit schon mindestens ein zehntel so teuer wie die Hardware) – wer würde da noch zu Saturn gehen und dieses Spiel ehrlich erwerben?

Solche Preise würden vermutlich von den Gamern boykottiert werden. Die Absatzzahlen würden rapide sinken.
Schon jetzt ist Gaming eine Domäne der gutverdienenden Mittelschicht. Wenn man ein normales RL führt bleibt für einen Schüler nicht mehr viel Geld übrig sich technisch und spielerisch stets auf dem neuesten Stand zu halten. Und ein Berufstätiger würde sich mit Sicherheit fragen ob es sich lohnt die wenigen Stunden, die man neben Arbeit (und evtl. Familie) noch hat, mit dem Zocken eines 100€ teuren Spiels zu verbringen.
Auch rein geldtechnisch gesehen würden wir dann keine Vorzüge mehr gegenüber anderen Aktivitäten haben. Kino könnte im Vergleich wieder gut dastehen, genauso Bowling oder Billard.
Die Zeiten, in denen man für wenig Geld 100 Stunden Spielspaß (Freelancer z.B.) bekam sind vielleicht bald vorbei.

Trotzdem kann man in einigen Punkten die Entwickler nachvollziehen. So steigen die Entwicklungskosten für Spiele immer weiter an.
Gran Tourismo 5 kostete rund 60Mio $, Modern Warfare 2 rund 60Mio $ und – nicht zu vergessen – Red Dead Redemption von Rockstar: geschätzte 100 Millionen Dollar Entwicklungskosten.
Wir erwarten schließlich auch immer mehr. So ist eine fotorealistische Grafik bald Standard, eine Story mit unzähligen Möglichkeiten Pflicht, ein Rollenspiel mit unzähligen Quests ein Muss.
Möglicherweise müssen wir auch unsere Anforderungen etwas drosseln, denn auch einfache Spiele mit geringen Entwicklungskosten können Spaß machen. Das hat kürzlich erst das Rollenspiel Torchlight bewiesen. Dort wurden wir belohnt mit einem niedrigen Preis und einem baldigen Onlinemodus, welcher Free2Play sein wird.

Ich jedenfalls hoffe inständig, dass neue Titel weiterhin bezahlbar sein werden. Den Fans von Call of Duty drücke ich die Daumen. Dort wird wohl (zumindest hinter den Kulissen) auch ernsthaft über einen kostenpflichtigen Onlinemodus nachgedacht. Das Dementi der Entwickler folgte kurze Zeit später. Das zeigt auch wie uneins sich die Hersteller der PC-Spiele, bzw. Konsolenspiele sind.
In diesem Sinne: Lasst euch das Geld nicht aus der Tasche ziehen. Mögen die fairen Entwickler gewinnen ;-)

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